
Herbst. Die Felder leuchten in warmen Farben, und der Duft von frischer Erde und reifen Früchten liegt in der Luft. Es ist die Zeit der Ernte, ein Moment des Innehaltens und des Dankes. Doch wie bei jeder Ernte geht die Saat voraus – eine Zeit des Pflanzens und Pflegens, des Glaubens an das Wachstum. Ähnlich verhält es sich mit unseren Zielen und Träumen. Sie sind die Samen, die wir in den Boden unserer Vorstellungskraft legen, in der Hoffnung, dass sie zu etwas Großem heranwachsen. Doch wie verbinden wir diese Visionen mit den konkreten Schritten, die notwendig sind, um sie zu verwirklichen?
Der Mut zur Vision: Marie Curies Lehren
Marie Curie, eine Pionierin der Wissenschaft und Trägerin zweier Nobelpreise, verkörpert den Geist der Beharrlichkeit und des Glaubens an eine Vision. Sie sagte einst: »Man merkt nie, was schon getan wurde; man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.« Dieses Zitat erinnert uns daran, dass große Ziele oft in kleinen, hart erarbeiteten Schritten erreicht werden. Curies unermüdliche Hingabe an ihre Forschung zeigt, dass Träume, so groß sie auch sein mögen, konkrete Handlungen und unerschütterliche Ausdauer erfordern.
Doch wie oft lassen wir uns von der Größe unserer Träume entmutigen? Die Kluft zwischen Vision und Realität scheint unüberwindbar, und der Zweifel flüstert uns zu, dass wir scheitern könnten. Es ist genau hier, dass wir den Mut finden müssen, wie Curie nicht aufzugeben und die nächsten Schritte zu gehen, auch wenn der Weg ungewiss ist.
Von der Sehnsucht zur Handlung: Irvin Yaloms Weisheit
Irvin Yalom, ein bedeutender Vertreter der existenziellen Psychotherapie, betont, dass unsere Träume eine tiefere Bedeutung haben, als nur Ziele zu erreichen. Sie spiegeln unsere Sehnsucht nach Sinn und Authentizität wider. Yalom schreibt: »Die Aufgabe eines Menschen ist es, eine Brücke zwischen der Endlichkeit seiner Existenz und der Unendlichkeit seiner Träume zu bauen.« Diese Brücke ist nicht nur ein Weg zu einem Ziel, sondern ein Ausdruck dessen, wer wir sind.
Um diese Brücke zu bauen, brauchen wir einen klaren Plan. Yalom betont die Wichtigkeit, unsere Träume in kleinere, erreichbare Schritte zu zerlegen. Indem wir uns auf das konzentrieren, was wir heute tun können, verlieren wir nicht den Mut, wenn das Endziel noch weit entfernt scheint. Die Brücke entsteht durch das bewusste Gehen jedes Schrittes – und durch die Freude an der Reise selbst.
Die Kraft der Vision: Oprah Winfreys Perspektive
Oprah Winfrey, eine der erfolgreichsten Frauen unserer Zeit, hat stets betont, wie wichtig es ist, eine Vision zu haben und diese mit Entschlossenheit zu verfolgen. Sie sagt: »Erschaffe die höchste und großartigste Vision für dein Leben, denn du wirst, was du glaubst.« Diese Worte sind eine Einladung, groß zu denken und unsere Träume nicht zu klein zu machen. Der Herbst, die Zeit des Erntedanks, erinnert uns daran, dass jede Vision mit Dankbarkeit für das beginnt, was wir bereits erreicht haben. Dieser Dank ist die Grundlage, um weiter zu wachsen und mehr zu erreichen.
Doch Winfreys Weisheit geht noch weiter: Visionen brauchen nicht nur Glauben, sondern auch einen klaren Fokus. Wir können nicht alles auf einmal tun, aber wir können heute damit beginnen, uns auf das zu konzentrieren, was am meisten zählt. Dieser Fokus gibt uns die Energie, uns nicht im Alltag zu verlieren, sondern Schritt für Schritt auf unsere Träume hinzuarbeiten.
Die Ernte der Träume
Wie der Herbst eine Zeit des Erntens ist, so ist es auch eine Zeit des Nachdenkens über das, was wir gesät haben. Unsere Ziele und Träume sind wie die Früchte eines Jahres voller Anstrengung, Hoffnung und Hingabe. Manche Ernten sind reichlich, andere mäßig, und manchmal scheint der Boden karg. Doch selbst dann können wir daraus lernen und wachsen.
Der Michaelistag im September, mit seinem symbolischen Bild des Erzengels Michael, der den Drachen besiegt, erinnert uns daran, mutig zu sein und die Herausforderungen des Lebens anzunehmen. Wie beim Erntedankfest, das uns dazu einlädt, für die Früchte unserer Arbeit dankbar zu sein, ermutigt uns der Michaelistag, die Herausforderungen als notwendigen Teil unserer Reise zu sehen, der uns reifen und wachsen lässt. Ziele und Träume erfordern diesen Mut. Sie fordern uns heraus, uns unseren Ängsten zu stellen, Verantwortung zu übernehmen und weiterzumachen, auch wenn der Weg schwer ist.
Mutmachend möchte ich schließen: Der Herbst lehrt uns, dass jede Ernte, ob groß oder klein, ein Grund zur Dankbarkeit ist. Unsere Träume sind nicht nur Visionen, sondern auch Versprechen an uns selbst, das Beste aus unserem Leben zu machen. Es ist nie zu spät, einen neuen Samen zu pflanzen, nie zu früh, eine Vision zu haben. Vertrauen wir darauf, dass der Boden, den wir heute bestellen, eines Tages die Früchte trägt, von denen wir träumen – Schritt für Schritt, Tag für Tag.
Ihr
René Märtin
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